Heimat-, Gewerbe- und Geschichtsverein e. V.

„Urknall der Reformation“

so bezeichnete die „Thüringer Allgemeine Zeitung“ im Zyklus „Denkmale in Erfurt“ vom August 2011 das Unwetter, welches Martin Luther bei Stotternheim, vor den Toren Erfurts, am 2. Juli 1505 erlebte. War es doch so heftig und mit Todesangst verbunden, dass Martin nach der „Heiligen Anna“ gerufen und das Gelübde, Mönch zu werden, abgelegt hatte. Schon nach 14 Tagen klopfte er an die Klosterpforte und bat bei den Augustinern in Erfurt um Einlass. Sein Leben nahm fortan einen anderen Verlauf. Ohne dieses Ereignis, das die „Thüringer Allgemeine Zeitung“ so treffend bezeichnete, gäbe es keine Reformation! Die Weltgeschichte hätte einen anderen Verlauf genommen.
Das Jahr 2017 ist aber das Jubiläumsjahr, 500 Jahre Reformation. Viele Veranstaltungen werden in und um die Luthergedenkstätten durchgeführt. Denken wir an unsere kleine, aber wichtigste Luthergedenkstätte, den Lutherstein, sie nimmt historisch den Platz „eins“ ein. Nicht gering sind die In- und Auslandsbusse, die schon in diesem Jahr unseren Lutherstein, eine der kleinsten aber historisch wichtigsten Luthergedenkstätten besucht haben.
Für alle Besucher, uns als Heimatverein und Stotternheimer Bürger ist es wichtig, dass er mit seinem Umfeld Würde und Ruhe ausstrahlt und der Besinnlichkeit dient. Es ist u. a. auch die Schrift, die öfter erneuert werden muss. Es ist selbstverständlich, dass mein Sohn Mario Persch, der in 14. Generation Nachkomme von Martin und Katharina Luther (geb. von Bora) ist und sich dafür engagiert.
100 Jahre Gedenkstätte „Lutherstein“
Am 04. November 1917, der Sonntag nach dem 400. Reformationstag, wurde der Lutherstein gesetzt und geweiht. Die Festansprache hat der Erfurter Historiker, Prof. Dr. Biereye, gehalten. Gestiftet wurde der Stein aus Granit von der Erfurter Unternehmerin Dorothea Peterseim, das Areal hat die Familie Eger zur Verfügung gestellt. Am 27. Januar 1919 übereignete es Frau Emma Eger der Gemeinde.
1917 zur 400-Jahrfeier der Reformation - die Zeit des ersten Weltkrieges überschattete das Leben der Menschen. Entsprechend fielen die Festreden aus, wie „… durchhalten und standhaft sein wie Martin Luther!“ Er wurde einfach für die Losung der Zeit missbraucht.
Hoffen wir, dass 100 Jahre danach, also im Jahr 2017, die 500-Jahrfeiern zur Weltverbesserung mit beitragen. Nicht´s ist höher, als der Frieden auf der Welt! „Jeder bekommt sein Leben nur einmal geschenkt!“

Margrit Bauer
Mitglied im Heimat-, Gewerbe- und Geschichtsverein Stotternheim e. V.
Mitglied der Lutheriden-Vereinigung